Das MVZ setzt neuartiges System zur transseptalen Punktion bei einer Vorhofflimmer-Ablation ein

Das MVZ setzt neuartiges System zur transseptalen Punktion bei einer Vorhofflimmer-Ablation ein

Medtronic FlexCath Advance™ steuerbare Schleuse; Quelle: Medtronic

Das MVZ Praxisklinik Herz und Gefäße hat als erstes Zentrum in Deutschland eine Ablationsprozedur unter Verwendung des neuartigen AcQCross™-Transseptalzugangs-Systems durchgeführt („Transseptal“ ist ein medizinischer Begriff, der sich auf eine Technik bezieht, bei der das Vorhofseptum minimal-invasiv überquert wird).

Das neuartige System zeichnet sich im Gegensatz zu den herkömmlichen Verfahren durch eine in den Dilatator (medizinisches Gerät zum Weiten bestehender Körperöffnungen oder künstlicher Zugänge) integrierte transseptale Nadel aus, wodurch dem Operateur ermöglicht wird, ohne einen zusätzlichen Wechsel einer Schleuse in annähernd der Hälfte der Zeit, Zugang zum linken Vorhof zu erlangen.  Bei der Vorhofflimmerablation erfolgt die transseptale Punktion als erster Schritt, um eine Spezialschleuse im linken Vorhof zu positionieren.

Nach der unkomplizierten und effizienten transseptalen Punktion wurde die weitere Vorhofflimmerablation mit dem Einsatz der Kälteballontechnologie (Kryoablation) erfolgreich fortgeführt.

„Das neuartige Transseptalzugangssystem optimiert deutlich die Verfahrensschritte, die wir bei der transseptalen Punktion durchführen müssen“, so Prof. Dr. med. Stefan G. Spitzer, Ärztlicher Leiter des MVZ Praxisklinik Herz und Gefäße. „Diese Technologie ist ein weiterer Schritt nach vorn, um unseren Patient*innen mit Vorhofflimmern die bestmögliche Patientenversorgung durch die Bereitstellung modernster Technologie zu bieten.“

Vorhofflimmern

AcQCross™ Qx Transseptale Nadel/Dilatator-Kombination; Quelle: Medtronic

Das Herz schlägt plötzlich unregelmäßig, rast, stolpert, setzt kurzzeitig sogar aus – es hat seinen gewohnten Takt verloren. Ein Alarmsignal, denn es könnte sich um die weltweit häufigste – von Störimpulsen im Herzgewebe ausgelöste – Herzrhythmusstörung bei Erwachsenen handeln: Vorhofflimmern. Rund jeder vierte Mensch ab 40 Jahren ist im Laufe seines Lebens von Vorhofflimmern betroffen. Allein in Deutschland leiden rund 1,8 Millionen Menschen an der Volkskrankheit (Quelle: vorhofflimmern.de).

Bei etwa 30 Prozent der von der Herzrhythmusstörung betroffenen Menschen verursacht die Erkrankung keine auffälligen oder belastenden Symptome. Nicht selten sind es erst die dramatischen Folgen – etwa ein Schlaganfall, die auf Vorhofflimmern aufmerksam machen. Es ist deshalb sehr wichtig, die Rhythmusstörung so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln – also nicht erst dann, wenn es bereits zu spät ist.


Über die Praxisklinik

Die Praxisklinik Herz und Gefäße ist ein Medizinisches Versorgungszentrum, in dem 27 Ärzte mit 150 nichtärztlichen Mitarbeitern in den Fachgebieten Kardiologie, Angiologie, radiologische Diagnostik und Nuklearmedizin an verschiedenen Standorten tätig sind und pro Jahr insgesamt ca. 45.000 Patienten versorgt werden.

Neben den kardiologischen und angiologischen Ambulanzen am Standort Forststraße in der Dresdner Neustadt ist die Einrichtung durch ihren großen praxisklinischen Bereich mit Herzkatheter- und Elektrophysiologischen Laboren sowie dem Funktionsbereich Nuklearkardiologie am Standort Weißer Hirsch auf dem Gelände des Städtischen Klinikums Dresden-Neustadt gekennzeichnet. Dort werden jährlich ca. 5.500 Patienten invasiv-kardiologisch behandelt. Damit gehört die Einrichtung zu den leistungsstärksten invasiv-kardiologischen Leistungserbringern und Zentren in Sachsen.

Innovative Herzdiagnostik stellt die Weichen für weitere Behandlungen

Interview mit Prof. Dr. med. Stefan G. Spitzer mit der Techniker Krankenkasse

Seit diesem Jahr bietet die Techniker Krankenkasse ihren Versicherten ein besonderes Versorgungsangebot: Bei Verdacht auf bestimmte Herzerkrankungen können sich TK-Versicherte im MVZ Praxisklinik Herz und Gefäße in Dresden mittels Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) schnell und schmerzfrei untersuchen lassen.

Prof. Dr. Stefan G. Spitzer (Ärztlicher Leiter der Praxisklinik), Alexander Krauß (Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen) und Dr. med. Clemens T. Kadalie (Facharzt für Radiologische Diagnostik/Nuklearmedizin)

Ein erfahrenes Team um Prof. Spitzer gewährleistet eine qualitativ hochwertige und innovative Herzdiagnostik. Was genau man sich darunter vorstellen kann, erklärt der Kardiologe und Facharzt für Innere Medizin Prof. Dr. med. Stefan G. Spitzer im Interview:

MVZ Praxisklinik Herz und Gefäße als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert

MVZ Praxisklinik Herz und Gefäße als Vorhofflimmer-Zentrum zertifiziert

Der Bereich Invasive Rhythmologie des Medizinischen Versorgungszentrums Praxisklinik Herz und Gefäße in Dresden ist nunmehr das zweite von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifizierte Vorhofflimmer-Zentrum im Freistaat Sachsen. Die Einrichtung bestätigt damit ihre hohen Therapiestandards in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen und gehört aktuell zu den bundesweit 30 Zentren, die dieses Qualitätsmerkmal auszeichnet.

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Elektrische Impulse gegen Vorhofflimmern

Elektrische Impulse gegen Vorhofflimmern

Die Praxisklinik Herz und Gefäße Dresden setzt als erstes Zentrum in Ostdeutschland eine innovative Therapie zur Behandlung von Vorhofflimmern ein. Anders als bei traditionellen Ablations-Methoden basiert die sogenannte Pulsfeld-Ablations-Technologie nicht auf thermischen Effekten, sondern nutzt elektrische Felder, um den Herzschlag wieder in den richtigen Takt zu bringen. Inzwischen wurden bereits 13 Patienten erfolgreich behandelt.

Mit der Pulsfeld-Ablations-Technologie können durch kurze elektrische Impulse Herzmuskelzellen verödet werden, die den Herzschlag aus dem Takt bringen.
Quelle: Farapulse

Das Herz schlägt plötzlich unregelmäßig, rast, stolpert, setzt kurzzeitig sogar aus – es hat seinen gewohnten Takt verloren. Ein Alarmsignal, denn es könnte sich um die weltweit häufigste – von Störimpulsen im Herzgewebe ausgelöste – Herzrhythmusstörung bei Erwachsenen handeln: Vorhofflimmern.

Rund jeder vierte Mensch ab 40 Jahren ist im Laufe seines Lebens von Vorhofflimmern betroffen. Allein in Deutschland leiden rund 1,8 Millionen Menschen an der Volkskrankheit (Quelle).

Häufig wird Vorhofflimmern minimalinvasiv mit einer Katheterablation behandelt. Dabei wird ein dünner, flexibler Katheter von der Leiste der Patienten aus in das Innere des Herzens geführt. Mit der Spitze des Katheters wird das für die Störung verantwortliche Herzgewebe dann traditionell verödet oder vereist.

Ein neues Ablationsverfahren verspricht Vorhofflimmer-Patienten nun kürzere Prozedurzeiten bei zudem noch niedrigeren Komplikationsraten als bisher. Mit der Pulsfeld-Ablations-Technologie wird erstmals keine Hitze oder Kälte eingesetzt, sondern ein 2,5-Sekunden kurzer elektrischer Impuls.

„Dieses Verfahren schützt das umliegende Gewebe noch besser vor einer Beeinflussung durch die Ablation“, so Prof. Stefan G. Spitzer, Ärztlicher Leiter der Invasiven Rhythmologie in der Praxisklinik Herz und Gefäße Dresden. „Die Energiequelle verödet selektiv Herzmuskelzellen. Das innovative Ablationssystem ermöglicht uns, besonders präzise, schnell und schonend vorzugehen“.

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Therapieformen der Hochfrequenz- oder Kryoablation bei denen die rhythmusstörenden Impulse im Herzgewebe mit Wärme bzw. Kälte behandelt werden, erreicht man bei dem neuen Verfahren den Effekt durch das gezielte Einbringen kleiner Poren mittels kurzer, pulsierender Stromstöße in die Zellmembran. Deshalb bezeichnet man die Methode als „Elektroporation“ oder „Pulsed Field Ablation“ (engl.).


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